Es ist kein Geheimnis: Sportgroßveranstaltungen wie die Nationalen Spiele Berlin 2022 leben von freiwilligen Helfer*innen, den Volunteers. Ihre Gründe dabei zu sein, sind so unterschiedlich wie ihre Herkunftsländer. Wir wollen noch einmal danke sagen und etwas mehr über einige Volunteers und ihre Erfahrungen lernen.
Während unseres Events waren berlinweit mehr als 2.500 Volunteers bei den verschiedenen Veranstaltungsorten, Wettbewerben und Rahmenaktivitäten im Einsatz. Ohne sie wäre es nicht realisierbar gewesen, allen Beteiligten und besonders unseren Athlet*innen diese unvergessliche Erfahrung zu ermöglichen.
Gabi packt tatkräftig im Medienzentrum mit an. Die quirlige Frohnatur fällt mit ihrem roten T-Shirt sofort auf. Sie befüllt Pressetaschen oder kümmert sich um das Wohl der Fotograf*innen vor Ort. Die 64-Jährige ist nicht neu bei den Special Olympics – seit 2014 ist sie immer dabei, egal ob bei Landeswettbewerben oder Nationalen Spielen.
„Ich freue mich, hier in Berlin zu sein und helfen zu können.“ Gabi ist extra für die Spiele aus Köln angereist und hat Sonderurlaub genommen. „Meine Motivation hier dabei zu sein, ist einfach: Ich möchte helfen, die Stigmatisierung von Randgruppen aufzuheben“, sagt sie.
Unsere Volunteers reisen zu den Spielen aus ganz Deutschland und auch weiter weg auf der Welt an, um eine Woche lang die helfenden Hände, freundlichen Ansprechpartner*innen oder wegweisenden Helfer*innen vor Ort zu sein. Erkennbar waren sie während des Events an den roten T-Shirts mit der Aufschrift: „Ich helfe gerne.“
Für Magnus aus Wernigerode in Sachsen-Anhalt sind es die ersten Nationalen Spiele. „Im letzten Jahr war ich bei der Landesmeisterschaft dabei und sofort vom Konzept der Special Olympics fasziniert. Vorher hatte ich kaum Kontakt mit Menschen mit Behinderung, das hat sich dort grundlegend geändert. Das ist auch der Grund, dass ich jetzt hier dabei bin“, berichtet er.
Magnus ist während seiner Schicht für den Check-in aller Volunteers auf dem Gelände des Olympiaparks zuständig. „Das sind ungefähr 400 Menschen pro Tag, mit denen ich in Kontakt komme. Es ist unglaublich, woher die Volunteers anreisen. Ich hatte hier schon Menschen aus Indien, der Türkei, Abu Dhabi und so ziemlich jeder Ecke Deutschlands stehen. Das finde ich unglaublich spannend“, berichtet der 31-Jährige.
Die Volunteers sorgen für den Aufbau und Abbau, sie sind oft die ersten vor Ort – und dann auch so ziemlich die letzten. Sie sind die Personen hinter den Bahnmarkierungen. Diejenigen, die die Athlet*innen zum Wettbewerb begleiten. Es sind die gleichen Leute, die von Zuschauer*innen nach dem richtigen Weg zur Kasse gefragt werden oder die als Streckenposten und Wasserreicher am Wegesrand zur Stelle sind.
Jeder Fan sollte wissen, was es heißt, Volunteer zu sein, so eine Veranstaltung mit aufzubauen, und wie viel Arbeit, Zeit und Herzblut darin steckt.
Sie sind die heimlichen Stars der Nationale Spiele 2022. Und sie machen es gern, genießen es, ebenso Teil der Sportveranstaltung zu sein oder vielmehr aktiv etwas zu deren Gelingen beizutragen, ohne dabei im Rampenlicht zu stehen. Kurz: Unsere Volunteers sind ein unglaublich wichtiger Teil des Teams und wie so oft gilt: Nie ohne mein Team!
So geht es auch Martina. „Wir können uns nur gegenseitig helfen. Von daher finde ich das Motto dieser Spiele (#ZusammenUnschlagbar) auch so passend. Zusammen sind wir unschlagbar. Wir müssen uns nur die Hände reichen und über unseren eigenen Schatten springen. Ein Lächeln tut nicht weh, sondern kann Herzen öffnen“, erzählt sie am Rande des Familienempfangs. Dort ist sie für den Einlass eingeteilt.
„Mir ist es egal, was ich zu tun bekomme, Hauptsache ich kann hier dabei sein und helfen. Dafür habe ich mir unbezahlten Urlaub genommen. Geld spielt für mich keine Rolle. Wenn sich jemand am nächsten Tag an mich erinnert, dem ich zuvor geholfen habe, ist das mehr wert als alles Geld dieser Welt."
Und Martina führt fort: „Ich würde mir wünschen, dass sich jeder Fan, egal welcher Sportart, einmal die Mühe macht zu schauen, was Volunteers leisten. Um zu verstehen, wie viel Arbeit in solch einer Veranstaltung steckt. Jeder Fan sollte wissen, was es heißt, Volunteer zu sein, so eine Veranstaltung mit aufzubauen, und wie viel Arbeit, Zeit und Herzblut darin steckt.“
Für die Special Olympics World Games Berlin 2023 (17.-25. Juni 2023) kann man sich bereits jetzt als Volunteer bewerben. Für dieses Megaevent werden bis zu 20.000 freiwillige Helfer*innen gesucht. Alle Informationen über die verschiedenen Aufgabenbereiche, deine Vorteile als Special Olympics Volunteer, die Voraussetzungen, ein Teil des Teams zu werden, und vieles mehr gibt es hier: